Erdgas ist ein Energieträger, dessen Bedeutung in Zukunft noch wachsen wird. Der Grund dafür liegt vor allem in seiner Umweltverträglichkeit. Von allen fossilen Energieträgern verfügt Erdgas über die beste Klimabilanz. Bedingt durch die physikalischen Eigenschaften ist Erdgas besonders schadstoffarm und weist unter den fossilen Energieträgern die geringsten spezifischen CO2-Emissionen auf. Dies führt dazu, dass Erdgas eine ideale Ergänzung zu den erneuerbaren Energien im Rahmen der sogenannten „Energiewende“ darstellt. Daneben werden bereits heute mit der Einspeisung von Biogas in das allgemeine Gasnetz erneuerbare Energien in die vorhandene Gasinfrastruktur integriert.
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Die Gaswirtschaft investierte im Durchschnitt der Jahre 1975 bis 2009 jährlich rund 2,1 Milliarden Euro in Deutschland. Rund 70 Prozent der Investitionen erfolgten dabei in das Rohrnetz.
Für Mitgliedsunternehmen stehen weitere Informationen hier zur Verfügung.
Gaswirtschaft in Hessen und Rheinland-Pfalz
In Hessen sind etwa 45 Mitgliedsunternehmen des LDEW im Geschäftsbereich des Gasnetzbetriebes und etwa 50 Mitgliedsunternehmen im Bereich der Gaslieferung tätig. In Rheinland-Pfalz sind etwa 32 Mitgliedsunternehmen im Geschäftsbereich des Gasnetzes und etwa 38 Mitgliedsunternehmen im Bereich der Gaslieferung tätig.
Bereits die geschätzte Verfügbarkeit von Erdgas von weit über 150 Jahren macht deutlich, dass diese Unternehmen einen maßgeblichen Beitrag leisten werden, um die bevorstehende „Energiewende“ zu stützen und zu ermöglichen.
Leitungsnetz
Im Hinblick auf das neue Energiekonzept spielt die Gaswirtschaft eine wesentliche Rolle. Zunächst ist auf die Erdgasinfrastruktur zu verweisen. Das deutsche Erdgassystem stellt mit einem fast 500.000 Kilometer langen Leitungsnetz ein gigantisches Speichermedium dar und transportiert hierbei jährlich fast 1.000 Milliarden Kilowattstunden Energie in Form von Erdgas und Bio-Erdgas und damit in etwa die doppelte Energiemenge des deutschen Stromnetzes. In unterirdischen Gasspeichern können zusätzlich knapp 230 Milliarden Kilowattstunden eingelagert werden. In Hessen stehen Untergrundspeicher in Reckrod, Stockstadt und Hähnlein zur Verfügung, während sich in Rheinland-Pfalz ein Untergrundspeicher in Frankenthal befindet.
„Power-to-gas“-Technologie
Ein Ansatzpunkt, der vielversprechend erscheint, nutzt diese Infrastruktur für die erneuerbaren Energien durch die Umwandlung von regenerativ erzeugtem Strom in Wasserstoff oder Methan in Erdgasqualität, die sogenannte „power-to-gas“-Technologie. Da bisher noch zu wenige Möglichkeiten bestehen, insbesondere den fluktuierenden Strom aus erneuerbaren Energien zu speichern, könnte hier die Erdgasinfrastruktur einen weiteren entscheidenden Beitrag leisten.
Wärmebereitstellung
Ebenso wird Erdgas auch als Treiber für schnelle, effiziente und bezahlbare CO2-Minderung im Wärmemarkt angeführt. Durch den Austausch aller modernisierungsbedürftigen Heizungsanlagen durch modernste Erdgaswärmesysteme ließe sich eine CO2-Reduzierung im Jahr erreichen, die in Tonnen beziffert einen hohen zweistelligen Millionenbetrag ausmachen würde. Hinzu kommt, dass die Erdgasbrennwerttechnik auch mit Bio-Erdgas betrieben werden kann und sich mit Solarthermie zur Warmwassererzeugung und Heizungsunterstützung kombinieren lässt.
Kraft-Wärme-Kopplung
Schließlich ist Erdgas auch bei der Stromerzeugung anzuführen. Sowohl Mikro- als auch Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW) und große gasbetriebene BHKW erzeugen durch hocheffiziente Technik neben Wärme auch Strom, so dass der Strombezug aus dem öffentlichen Netz reduziert wird.
Der LDEW wird sich im Rahmen der anstehenden Umsetzung des neuen Energiekonzeptes zugunsten seiner Mitgliedsunternehmen dafür einsetzen, dass Erdgas auf allen Wertschöpfungsketten als vielseitiger Energieträger und idealer Partner der regenerativen Energien wahrgenommen wird, um so der „Energiewende“ in Hessen und Rheinland-Pfalz zum Erfolg zu verhelfen.