Gasförmige Energie

Neben erneuerbar produziertem Strom wird auch CO2-freie gasförmige Energie im zukünftigen Energiesystem eine große Bedeutung haben. Dies liegt hauptsächlich an ihrer ausgezeichneten Speicherbarkeit und ihrer hohen Energiedichte. Diese einzigartigen Eigenschaften ermöglichen es, gasförmige Energie als langfristigen Energiespeicher zu nutzen. Besonders um die Schwankungen in der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne auszugleichen und eine sichere Energieversorgung sicherzustellen, sind diese Eigenschaften entscheidend. Dies ist vor allem bei saisonalen Schwankungen relevant, da der deutsche Energiebedarf im Sommer geringer ist als im Winter.

Die Vorteile gasförmiger Energie reichen jedoch über die gesicherte Stromerzeugung hinaus und ermöglichen die Verknüpfung verschiedener Sektoren, Stromerzeugung, Industrie, Verkehr und Gebäude. Bereits heute erzeugen sowohl Mikro- als auch Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW) sowie große gasbetriebene BHKW mithilfe hochmoderner Technologie nicht nur Strom zur Netzentlastung, sondern auch umweltfreundliche Wärme. Die Integration erneuerbarer gasförmiger Energien in Industrie und Verkehr bietet die Möglichkeit, Prozesse zu dekarbonisieren, die nicht elektrifiziert werden können. Dies stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und emissionsarmen Energiezukunft dar.

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 Erdgas: Die Brücke zur Klimaneutralität 

Fossiles Erdgas spielt derzeit in Rheinland-Pfalz und Hessen eine maßgebliche Rolle, insbesondere in industriellen Prozessen und der Beheizung von Gebäuden. In Rheinland-Pfalz nutzen momentan 53% der Haushalte Erdgas zur Beheizung ihrer Wohnungen, während es in Hessen 54% sind. Es ist jedoch abzusehen, dass fossiles Erdgas bis zum Jahr 2045, dem angestrebten Jahr für die Klimaneutralität, an Bedeutung verlieren wird, da klimaneutral erzeugte Gase zunehmend in den Fokus rücken. Dieser Wandel wird zusätzlich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beschleunigt, was eine verstärkte Abkehr von zuvor vorwiegend russischen Erdgasimporten erforderlich macht.

Um diesen Übergang zur Klimaneutralität erfolgreich zu gestalten, sind verstärkte Investitionen in erneuerbare Energien und kohlenstoffarme Technologien erforderlich. Dabei sollten sowohl die Industrie als auch der private Sektor aktiv in den Prozess einbezogen werden, um die Abhängigkeit von fossilem Erdgas zu verringern und eine nachhaltigere Energieversorgung zu gewährleisten.

Die Entwicklung von grünem Wasserstoff und anderen erneuerbaren Gastechnologien wird eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaneutralität spielen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter reduzieren. Dies eröffnet auch die Möglichkeit, lokale Wirtschaften zu stärken und die Umweltbelastung erheblich zu verringern.

 

Wasserstoff: Der Schlüssel zur zukünftigen Energieversorgung

Wasserstoff gehört zweifellos zu den vielversprechendsten gasförmigen Energieträgern für die zukünftige Energieversorgung. Seine herausragenden Eigenschaften machen ihn zu einem unverzichtbaren Akteur im Bemühen, die Herausforderungen im Energiesektor zu bewältigen.

Eine der beeindruckendsten Eigenschaften von Wasserstoff ist seine Fähigkeit, in großen Mengen gespeichert und über beträchtliche Entfernungen transportiert zu werden. Dies macht ihn ideal für die Bewältigung saisonaler Schwankungen in der erneuerbaren Stromerzeugung. Hierfür wird in Zeiten, in denen besonders viel erneuerbar erzeugter Strom zur Verfügung steht, Wasserstoff durch Elektrolyse erzeugt. Dieser produzierte Wasserstoff kann dann in Zeiten mit geringer Stromerzeugung mithilfe von wasserstofffähigen Gaskraftwerken in Strom umgewandelt werden. Angesichts der derzeit begrenzten Möglichkeiten, insbesondere den fluktuierenden Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu speichern, kann hier die Gasinfrastruktur einen entscheidenden Beitrag leisten. Dank der bereits bestehenden Gasinfrastruktur kann derzeit problemlos 6.000-mal mehr Energie als in deutschen Stromspeichern gespeichert werden. Dies ermöglicht die flexible Nutzung und Verteilung von erneuerbar erzeugter Energie, um eine kontinuierliche und zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen. Zusätzlich zu den genannten Vorteilen könnte Wasserstoff auch in anderen Sektoren wie dem Transportwesen und der Industrie eine wichtige Rolle spielen, um die Prozesse umweltfreundlich umzustellen. Diese vielfältigen Anwendungsbereiche machen Wasserstoff zu einem unverzichtbaren Element auf dem Weg zu einer nachhaltigen und kohlenstoffarmen Zukunft.

 

Biogas: Nachhaltige Energie aus organischen Abfällen

In Deutschland wird Biogas bereits heute zur Stromerzeugung genutzt und kann dem konventionellen Gasnetz beigemischt werden. Biogasanlagen verwenden organische Materialien wie Biomasse, Gülle und organische Abfälle, um Biogas durch anaerobe Vergärung zu erzeugen. Dieses Biogas wird dann in Blockheizkraftwerken verbrannt, um Strom und Wärme zu erzeugen. Die erzeugte Elektrizität wird ins Stromnetz eingespeist. Insbesondere in ländlichen Gebieten spielt Biogas eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Wärme. Auch im künftigen Energiesystem wird in einigen Prozessen weiterhin Methan benötigt. Hier kann Biogas eingesetzt werden um diese klimaneutral umstellen.

 

Unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft

Der LDEW steht entschlossen hinter der Nutzung von gasförmiger Energie bei der Umgestaltung des Energiesystems auf dem Weg zur Klimaneutralität. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf Wasserstoff und Biogas. Wir arbeiten eng mit unseren Mitgliedern, Partnern und der politischen Ebene zusammen, um innovative Lösungen zu entwickeln und die Verwendung dieser zukunftsträchtigen Energiequellen voranzutreiben.

Die Energieversorger in Rheinland-Pfalz und Hessen verfügen nicht nur über einen riesigen Erfahrungsschatz, um den massiven Zubau der Kapazitäten zur Erzeugung von erneuerbar produziertem Strom maßgeblich zu realisieren und zu beschleunigen, sondern auch um die Infrastruktur und Verteilung von CO2-freier gasförmige Energie zu ermöglichen. Diese Expertise, kombiniert mit der Anpassung bestehender Infrastruktur, spielt eine entscheidende Rolle zur erfolgreichen Umgestaltung in ein klimaneutrales Energiesystem der Zukunft, das sowohl bezahlbar als auch sicher ist. Hierfür stehen im deutschen Erdgasnetz über 540.000 km bestehende Gasleitungen zur Verfügung. Dieses gewaltige Netz stellt nicht nur einen riesigen Gasspeicher dar, sondern transportiert bereits jährlich 1.000 Milliarden Kliowattstunden gasförmige Energie. Dies entspricht dem doppelten Energievolumen des deutschen Stromnetzes. Zusätzlich können in unterirdischen Gasspeichern fast 230 Milliarden Kilowattstunden gespeichert werden, um die kontinuierliche Versorgung sicherzustellen. Hierfür können auch regionale unterirdische Speicher zur Überbrückung von Versorgungsengpässen genutzt werden. In Hessen stehen Untergrundspeicher in Reckrod, Stockstadt und Hähnlein zur Verfügung, während sich in Rheinland-Pfalz ein Untergrundspeicher in Frankenthal befindet. Durch Umwidmung und Anpassungsmaßnahmen kann diese bereits existierende Infrastruktur auch für die Speicherung von Wasserstoff genutzt werden.

Die Zukunft der Energie ist nachhaltig, umweltfreundlich und sicher. Gemeinsam können wir die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen und eine lebenswerte Umwelt zu bezahlbaren Kosten für kommende Generationen schaffen. Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich aktiv an dieser Transformation zu beteiligen und gemeinsam mit uns eine nachhaltige Energiezukunft zu gestalten.

Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung auf diesem Weg.
Bei Fragen oder für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

ANSPRECHPARTNER
Dipl.-Kfm. Horst Meierhofer
Geschäftsführer
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Malte Buch (M.Sc.)
Fachgebietsleiter
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