Mainz, 25. April 2016 – Zur Vorstellung des Entwurfes des Koalitionsvertrages erklärt Horst Meierhofer, Geschäftsführer des Landesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. (LDEW):
Eine bessere Koordination zwischen dem Ausbau Erneuerbarer Energien und dem Netzausbau ist uns seit langem ein Anliegen, wir freuen uns, dass sich dies sich im Vertrag wiederfindet: Ein gutes Zeichen, ebenso wie der Hinweis auf die nötige Bezahlbarkeit und Planbarkeit, die gestärkt werden müssen.
Spezifisch rheinland-pfälzische Ausbauziele für Erneuerbare Energien (wie in der Vergangenheit etwa die 100% bis 2030) sind nicht zu finden. Wir begrüßen das, schließlich hängt der Ausbau der Erneuerbaren eng mit dem Netzausbau vor Ort zusammen. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass die auch von uns unterstützte Energiewende mindestens eine nationale Aufgabe, eher sogar eine europäische ist! Die ambitionierte Herausforderung der Energiewende muss zudem alle Optionen der Ressourcenschonung und Effizienzsteigerung umfassen und darf nicht auf eine "Stromwende" reduziert werden.
Bürgerenergiegenossenschaften bieten eine tolle Möglichkeit, Bürgerinnen und Bürger bei der Energiewende mitzunehmen. Unsere regionalen Energieversorger bieten sich hier als Partner gerne an, denn nur gemeinsam wird vor Ort die nötige Akzeptanz zu erreichen sein.
Wir begrüßen die eindeutige Haltung zum Grund- und Trinkwasserschutz und zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die Trennung von Ökolandwirtschaft und „klassischer“ Landwirtschaft in zwei Ministerien darf aber nicht zu Reibungsverlusten bezüglich des Trinkwassersschutzes und nötiger Abstimmungsprozesse führen.
Erfreulich ist das Bekenntnis, dezentrale Energieinfrastruktur, kommunale Wärmepläne und energetische Quartierskonzepte anstoßen zu wollen. Der Wärmemarkt ist auch aus unserer Sicht der schlafende Riese im Energiesektor. Gerade modernste Erdgastechnik schafft Möglichkeiten für Einsparungen: Beim Geldbeutel der Verbraucher ebenso wie beim Klimaschutz!