Mainz, 15. Januar 2016 – Um ein Angebot für die Modernisierung von Heizungsanlagen in Mietwohnungen abgeben zu können, müssen Energiedienstleister die Energieeffizienz bestehender Anlagen den entsprechenden Werten moderner Anlagen gegenüberstellen. Zur Ermittlung der Effizienz der Alt-Anlagen müssen Energiedienstleister bislang auf Tabellen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zurückgreifen. Die Tabellenwerte erlauben jedoch nur bei vier bis 33 Prozent der Altanlagen verlässliche Aussagen über den Effizienzgrad.
In einem Gutachten wurden vom Lehrstuhl für Energiemanagement in der Immobilienwirtschaft des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Bochum nun fünf zentrale Kennzahlen zur Anlage erarbeitet, mit denen es möglich ist, den Jahresnutzungsgrad (JNG) und damit das Effizienzpotenzial von bestehenden Heizungsanlagen zu ermitteln. Mit diesen neuen Pauschalwerten lassen sich Effizienzwerte für alle Alt-Anlagen ermitteln.
„Das neue, vereinfachte Verfahren kann einen großen Beitrag dazu leisten, die politischen und gesetzlichen Ziele zur energetischen Sanierung in Hessen und Rheinland-Pfalz – 2,5 bis 3% Sanierungsrate pro Jahr in Hessen, 3% in Rheinland-Pfalz – tatsächlich zu erreichen“, bestätigt Horst Meierhofer, Geschäftsführer des LDEW Hessen/Rheinland-Pfalz „Es muss jetzt zügig anerkannt und in den relevanten Gesetzen berücksichtigt werden.“
Nähere Informationen sowie eine Zusammenfassung des Gutachtens erhalten Sie unter https://www.bdew.de/internet.nsf/id/20160114-pi-durchbruch-fuer-die-energetische-sanierung-im-heizungskeller-de. Auftraggeber des Gutachtens waren neben der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V. (AGFW), der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK), das ESCO Forum im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) und der Verband für Wärmelieferung (VfW).